Die Grand Madame - Katze Muschi
Sie war die Grand Madame im Hause. Ich bekam sie im Frühjahr 1985 als Nachwuchs aus einer Mischung einer Rassekatze und einem von nebenan.
Sie hat sich nach einigen Anstrengungen von ihrem Geburtsort in Unterfranken in der neuen Heimat Mittelfranken eingewöhnt. Dann kam der leidige Besuch beim Tierarzt (Sterilisation). Es gab ein paar Tage ein langes Gesicht und ich wurde mit Verachtung - man sieht einfach über einen hinweg - bestraft. Die Rache folgte ganz langsam. Ihr Personal hat sie sich erzogen. Wenn ich verspätet von der Arbeit nach Hause kam, lag in der Küche mit gewisser Sturheit der Katze ein Blumentopf frisch am Boden. Es kam mir immer vor, als wenn sie das Auto hört und meinte ich sei zu spät, sie müsse mich ärgern / bestrafen. Bei ihren nächtlichen Ausflügen kam sie jeden Morgen gegen 6:45 Uhr ziemlich pünktlich nach Hause. Sie war nie verfroren oder kalt schien also irgendwo einen entsprechenden Unterschlupf gefunden zu haben.
Durch Zufall trafen wir nach einiger Zeit auf der Straße einen Nachbarn, welcher diagonal ein paar Grundstücke weiter sein Haus hat. Wir unterhielten uns und just in diesem Augenblick schleicht Muschi vorbei. Dabei kam ihr nächtlicher Unterschlupf raus. Sie pennt bei ihnen am Kachelofen bis morgens gegen 6:40 Uhr und dann macht sie Terz und muss los. Weshalb war uns allen klar. Man muss ja tagsüber ebenfalls trocken und warm liegen, sowie anderes Futter auf dem Speiseplan finden.
Im Sommer 2009 mit 23 Jahren mussten wir uns von ihr trennen. Ihr Gesundheitszustand und die körperliche Fitness waren so am Ende, dass sie es die letzte Zeit nicht mehr schaffte ohne Hilfe zu fressen. Selbst Aufbauunterstützungen vom Tierarzt mit Infusionen konnten ihr nicht mehr helfen.